Sonntag, 25. April 2010

http://www.youtube.com/watch?v=awo9omDICLk
Es wurden immer mehr...
Während des Mittelalters entstanden ungefähr 4000 Städte im Deutschen Reich. Jede Stadt hat individuelle Entwicklungen vollzogen, um dennoch Gemeinsamkeiten darzustellen, entstand die Typenbildung. So unterscheidet man zwischen:

1.Größe

  • Weltstadt -> ab 50000 Einwohner
  • Großstadt -> ab 10000 Einwohner
  • Mittelstadt -> von 2000- 10000 Einwohner
  • Kleinstadt -> von 500- 2000 Einwohner
  • Zwergstadt -> weniger als 500 Einwohner

2. Entstehung:

  • gewachsene Stadt
  • Gründungsstadt

3. wirtschaftlicher Schwerpunkt

  • Handelsstädte
  • Handwerksstädte
  • Gewerbestädte
  • Ackerstädte
  • Bürgerstädte

4. Rang des Stadtherrn

  • Bischofsstädte
  • Städte eines Landesherrn oder des Kaisers -> Freie Reichstädte


Warum gab es immer mehr städte?

Das 11. und 12. Jahrhundert ist gekennzeichnet durch eine regelrechte Gründungswelle von Städten. Das Königtum sowie geistliche und weltliche Fürsten gründeten neue Städte oder verliehen an bereits bestehende Orte städtische Rechte.
Die Gründe dafür waren:

  • die Landwirtschaft wurde durch technische Neuerungen intensiviert -> es entstanden neue Geräte, wie Pflüge, Egge und Dreschflegel






















  • Einführung der Dreifelderwirtschaft ->Anbau von mehr Getreide -> Ernährung von mehr Menschen



  • wachsende gewerbliche Produktion -> Steigerung des Reichtums und Förderung Natural -> Geldwirtschaft




Die Kennzeichen einer mittelalterlichen Stadt sind:
  • alle Häuser standen innerhalb der Stadtmauer und des Grabens
  • sehr enge Straßen
  • sehr dicht gebaute Häuser, die in Parzellen angeordnet waren
  • soziale und berufliche Differenzierung der Stadtbevölkerung in Stadtvierteln
  • die Menschen lebten und arbeiteten meist in demselben Haus
  • gleiches Gewerbe war in den gleichen Straßen und Vierteln zu finden
  • die Stadt machte die Bauvorschriften z.B. dürften die Bauherren den Abstand zum nebenliegenden Gebäude nicht selbst bestimmen ->Brandschutz

Nun schaut selbst, welche der oben genannten Kennzeichen ihr hier herauslesen könnt!

Hier noch ein paar mittelalterliche Städtegrößen mit ihrer heutigen Größe zum Vergleich:
  • Konstantinopel, 12. Jahrhundert: 400000 Einwohner --> heute Istanbul: 12782960 EW
  • Paris, 14. Jahrhundert: 200000 Einwohner --> heute: 2193030 EW
  • London, 14. Jahrhundert: 50000Einwohner --> heute: 13945000EW
  • Köln, Spätmittelalter: 40000Einwohner --> heute: 995420EW
Schichten der mittelalterliche Stadt
Die Stadt wurde in eine Unter-, Mittel-, und Oberschicht eingeteilt. Die Stadtbewohner hatten nicht alle die gleichen Rechte. Es gab große Wohlstandsunterschiede.

Nun zu den einzelnen Schichten:

Die Patrizier bildeten die Oberschicht,
zur Mittelschicht zählte man Handwerksmeister, vermögende Kaufleute und Beamte,
zur Unterschicht gehörten Kleinhändler, Krämer, Gesellen, Lehrlinge, Dienstboten, Tagelöhner, Mägde und Knechte .
Ungefähr zwei Drittel der Menschen gehörten zur Unterschicht. Sie waren Einwohner ohne politische Rechte. Man konnte nur Bürger werden, wenn man viel Geld besaß oder einheiratete. Dementsprechend gehörten nur wenige der Oberschicht an.
Außerdem gab es in der Stadt Randgruppen, welche in der Stadt nur geduldet wurden. Zu dieser Gruppe gehörten alle Menschen ohne festen Wohnsitz, wie z.B. Zigeuner, Bettler, Gaukler, Schausteller, Hausierer, Dirnen, Totengräber, Blinde, Kranke und unehelich geborene Frauen und Männer.
Baustile der Romanik und Gotik

Romanik und Gotik sind sehr unterschiedlich:

Kennzeichen der Romanik (9.-12. Jh.):

  • protzig (verschnörkelt)
  • Rundbögen (z.B. Stadttor, Fenster, ... )
  • tiefgebaut (flach)

Kennzeichen der Gotik (12.-15. Jh.):

  • nicht protzig (schlicht)
  • Spitzförmig (z.B. Kirchenfenster)
  • hochgebaut (hoch)

Beginnt mit dem Aufstieg der Stadt auch ein bürgerliches Zeitalter?

Nein, im Mittelalter ging es darum, die Einschränkung, die die Menschen hinter sich hatten zu entfalten, zu unterbinden. Die Grundrechte wurden dabei nicht berücksichtigt. Andererseits, konnten die Städte politisch mitbestimmen. Der Beginn des "bürgerlichen Zeitalters" ist durch die Renaissance, die Französische und Industrielle Revolution und den Humanisten verursacht worden.
Aufbau einer mittelalterlichen Stadt

Anhand dieses Bildes, kann man gut den Aufbau erkennen.
1.) Rathaus

2.) Dom/ Münster

3.) Marktplatz

4.) Brunnen

5.) Zeughaus

6.) Stadtmauer

7.) Stadttor

8.) Friedhof

9.) Galgenberg

Man kann gut erkennen, dass Kirche/ Dom im Mittelpunkt stehen und von ihnen alle Häuser ausgehen. Die Kirche/ Klöster übernahmen die Ausbildung der Adligen. Es ist unteranderem auch gut zu erkennen, dass die Straßen, Gassen bogenförmig aufgebaut sind, dies schützt die Häuser vor dem Wind und starken Stürmen. Die Stadt im Mittelalter war praktisch und raffiniert aufgebaut, teilweise kann man noch verschiedene Ideen /Stiele der mittelalterlichen Stadt in den heutigen Städten erkennen.
Auch schon im Mittelalter, pflasterten sie ihre Straßen und Gassen, dies forderte den Handel und vereinfachte natürlich den Transport.
Lebensverhältnisse in einer mittelalterlichen Stadt

Wie auch heute, gab es schon im Mittelalter Reiche un Arme Gegenden. Dies konnte man sehr gut erkennen, da die reicheren Behausungen besser gebaut waren, im Gegensatz zu den kärglichen Behausungen der Armen. Da die Reichen Angst vor Aufruhr hatten, sicherten sie ihre Eingangstüren mit Ketten. Die Reichen hatte nicht nur Angst um ihr Hab und Gut, sondern auch vor den vielen Krankheiten, denn die Hygiene im Mittelaler ließ zu wünschen übrig.
Der Abfall wurde regelrecht aus dem Fenster geworfen und ebenso das Schmutzwasser der Toiletten.
Diese Hygieneumstände trieben Ratten an, da diese sich von Abfallresten ernähren. Daher hausten sie regelrecht im Überfluss in Stadten. Da Ratten ja als Krankheitsträger gelten, waren die Krankheiten schon vorprogramiert und diese verbreiteten sich rasch.
Viele Menschen, die in Städten wohnten, konnten aus Hygiene- und Krankheitsgründen nicht lange leben.

Samstag, 24. April 2010

Entwicklung - städtische Selbstverwaltung

Die Stadt wird durch den Stadtherrn verwaltet. Dieser setzte jedoch Burggraf, Vogt und weitere Beamte ein.
Sie sollten die Stadt im Namen des Stadtherrn verwalten. Die Stadtbewohner hatten keine politischen Rechte.

= 11 Jh.



Die Stadtbewohner hatten immer noch kein Wahlrecht, die Patrizier (reiche Einwohner) durften die Ratsherrn wählen. Die Ratsherrn wiederum durften den Bürgermeister aus ihren Reihen wählen.Bürgermeister und Ratsherrn erntschieden über Steuer, Verteidigung, Bolizei, Zoll, Gericht, Markt u.a. Die Stadt durfte sich nach einer Auseinandersetzung mit dem Stadtherrn selbst verwalten.

= 12 Jh.

Die einfachen Stadtbewohner durften immer noch nicht wählen, dafür die Patrizier und die Zunftmitglieder, da die Ämter ehrenamtlich, also ohne Bezahlung ausgeübt wurden, brauchte man ein gewisses Vermögen. Die Patrizier wählten wiederrum die Ratsherren aus ihren Reihen aus. Der Bürgermeister wurden dann wie im 12. Jh. von den Ratsherren gewählt. Die Selbstverwaltung wurde nach den Zunftkämpfen eingeführt.

= 14 Jh.


Die Entwicklung der städtischen Selbstverwaltung seit dem 11. Jh. war nicht in allen Städten gleich!







Stadtluft macht frei, ....


Wer als Höriger ein Jahr und ein Tag in der Stadt unentdeckt lebte, ohne vom Grundherrn zurückgefordert zu werden, war persönlich frei.



Deshalb das Sprichwort:



STADTLUFT MACHT FREI, LANDLUFT MACHT EIGEN!!!!!



.... aber nicht immer



Ohne Arbeit hatte man nur eine geringe Lebenschance in der Stadt.Eine ordentliche Arbeit gab es aber nur in den Zünften (Vereinigungen der Handwerker) oder in den Gilden (Vereinigungen der Kaufleute). Um in diese aufgenommen zu werden, musste man Beitrittsgeld bezahlen. Vollmitglied konne man nur als Handwerksmeister oder als Kaufmann werden. Als ungelernter Tagelöhner oder ein noch in Ausbildung befindlicher Lehrling oder auch als fertiger Handwerksgeselle, hatte man nicht das Recht, einen eigenen Hausstand mit Familie zu gründen. Man lebte bei einem Handwerksmeister oder bei einem Kaufmann. Ein volles Bürgerrecht hatte dieser Personenkreis ohnehin nicht. Dieses Bürgerrecht war zunächst nur den reichen Kaufleuten (Patriziern) und später auch den reichen Handwerksmeistern (Zünften) vorbehalten. Viel ehemaligen Landbewohner fristeten als Gesinde oder als Bettler ein armseliges dasein in er Stadt.



und dennoch....



Trotz der sehr eingeschränkten Gleichheit, war die Anziehungskraft der städtischen Freiheit enorm. Viele unfreie Landbewohner versuchten in der Stadt ihr Glück zu machen. Auf dem Land hatten sie als unfrei Geborene keine Chance, in der Stadt zumindest als persönlich nun freie Einwohner eine kleine!